Eine große Anzahl dieser ab dem Jahr 1866 in Württemberg ausgepflanzten Bäume der Wilhelma-Saat lassen sich in Stuttgart und naher Umgebung, aber auch in Nordwürttemberg, auf der Alb, im württembergischen Teil des Allgäus bis hin zum Bodensee nachweisen.

In den letzten 50 Jahren wurden zwei Inventuren der Wilhelma-Saat durchgeführt. In Vorbereitung des 100-jährigen Jubiläums der Wilhelma-Saat veröffentlichte Feucht im Jahr 1954 das Ergebnis der ersten Erhebung. Hierfür wurden die Resultate der „II. Inventur ausländischer Holzarten“ durch die Deutsche Dendrologische Gesellschaft und Erhebungen der Forstlichen Versuchsanstalt verwendet. Es konnten zu diesem Zeitpunkt 278 Wellingtonien der Wilhelma-Saat nachgewiesen werden, davon 156 im Staatswald (an 45 Standorten) und 122 in öffentlichen Anlagen sowie in privaten Gärten.

10 Jahre später, in seiner Jubiläumsschrift im Jahr 1965, erwähnt Feucht, dass mit dem Fund weiterer Wellingtonien in Privatgärten und auf Friedhöfen die Gesamtzahl zum 100-jährigen Jubiläum etwa 300 Wellingtonien beträgt.

Anlässlich des 130. Jahrestages der Wilhelma-Saat veröffentlichte die Forstdirektion Stuttgart im Jahr 1993 das Ergebnis einer zweiten Inventur. Staehle gibt dort an, dass ca. 200 (100 im Stadtkreis Stuttgart) verbliebene Bäume der Wilhelma-Saat erfasst werden konnten. Die Erhebung des Forstamtes zeigt außerdem, dass seit der ersten Inventur jeweils die Hälfte der Baumabgänge auf Naturereignisse bzw. Maßnahmen einer Durchforstung zurückzuführen ist.

So sind z. B. innerhalb von nur sieben Jahren (1985 – 1992) 10 Bäume durch Blitz- und Sturmschäden zerstört worden. Für den Standort in Lorch, Waldgebiet Staffelgehrn, liegen detaillierte Angaben für die Abgänge während der letzten 100 Jahre vor. Die ursprüngliche Anzahl der an diesem Standort gepflanzten Bäume ist nicht bekannt. Im Jahr 1910 bestand diese Gruppe aus 17 Einzelbäumen, 1965 konnten noch 13, heute nur noch 9 Bäume registriert werden.

Diese Schäden sind in der Regel auf die überdurchschnittliche Höhe dieser „Riesen“ von häufig über 40 Metern zurückzuführen.

Um das Risiko einer möglichen Zerstörung der hohen Bäume durch Blitzschlag zu verringern, wurde an zwei Wellingtonien der Wilhelma-Saat (in Leonberg, Warmbronn und in Hemmingen, Rohrsperg) ein Blitzschutz am Baum angebracht.

Vermutlich ist eine große Anzahl der jungen 15-jährigen Wellingtonien während des überdurchschnittlich strengen Winters im Jahre 1879/80 erfroren. Die Aufzeichnungen aus dieser Zeit sprechen von Temperaturen von bis zu minus 36 Grad im Süden Württembergs. Weitere ungewöhnlich extreme Winter wurden im Februar 1929 und im Januar/Februar 1956 in Süddeutschland aufgezeichnet. So sind unter anderem die Abgänge zweier ca. 90-jährigen Wellingtonien der Wilhelma-Saat im Schlossgarten Zeil (Leutkirch) auf diesen strengen Winter im Jahr 1956 zurückzuführen.

In beiden Inventuren wird darauf hingewiesen, dass die Ergebnisse teilweise nur unvollständig sind und die eindeutige Zugehörigkeit eines Baumes zur Wilhelma-Saat nicht in jedem Fall nachgewiesen werden konnte.