10 Jahre ist es bereits her, dass wir – alle Freunde und Unterstützer der alten Mammutbaum-Giganten – das 150-jährige Jubiläum der Wilhelma-Saat des König Wilhelm I. von Württemberg sehr festlich, respektvoll mit verschiedenen Veranstaltungen und Veröffentlichungen würdigten. Was gibt es von diesen ehrenwerten Mammutbäumen (auch Wellingtonien oder Sequoiadendron giganteum genannt) aus den letzten 10 Jahren im Kontext verschiedener Themen zu berichten?

(1) Erfassung und Dokumentation: die Einträge für Standorte und Baumdetails wurden aktualisiert, eine interaktive Karte steht inzwischen zur Verfügung. Sehr viele Baumstandorte haben zusätzlich eine Beschilderung durch die Baden-Württembergische Forstbehörde erhalten.

(2) Neue Funde und Abgänge bzw. Zerstörungen: insgesamt konnten 325 Wellingtonien an 134 Standorten dokumentiert werden (zwei neue Standorte wurden registriert) und als Kandidaten bestätigt. Im Oktober 2020 musste leider der „Friedensbaum“ in Baiersbronn gefällt werden, da er akut umsturzgefährdet war. Seit der Erfassung der Details wurde der Verlust von 79 Bäumen an 12 Standorten belegt. (Stand April 2024). Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Verluste bedeutend höher liegt.

(3) (Natur)Schutz der Bäume: leider ist festzustellen, dass in den letzten Jahren keiner der vielen Mammutbäume ohne Naturdenkmal-Schutz einen Schutzstatus erhalten hat.

(4) Publikationen: in lokalen Zeitungen und Zeitschriften wurden zahlreiche Artikel zum Thema veröffentlicht (siehe Veröffentlichungen). Neue Aspekte zeigte die Veröffentlichung über Waldbaumläufer, die in der weichen Borke der alten Mammutbäume oft ein sicheres Nachtquartier finden (siehe Beitrag).

(5) Veranstaltungen: fanden in Stuttgart, Friedberg und Kirchberg statt, ein Termin wurden online durchgeführt, einige Termine mussten jedoch wegen der Pandemie ausfallen.

(6) Negative Auswirkungen durch die Klimaerwärmung: konnten teilweise festgestellt (Pilzbefall – Botryosphaeria dothidea), aber nicht dokumentiert und bewertet werden.

(7) Projekte und Projektideen
/a/ Automatische Erfassung, Bewertung von Umwelt- und Vitalitätsdaten der Bäume (Feuchtigkeit, Pilzbefall, etc.), einschließlich Benachrichtigungen bei Grenzwertüberschreitungen,
/b/ Einfacher Abruf von Informationen zu einzelnen Standorten und zum Thema Mammutbaum,
/c/ DNA Analyse und Identifikation der genauen Herkunft des Samens in den USA,
/d/ Pflanzprojekte auf privatem oder öffentlichem Grund,
/e/ Nachweis der Pflanzung von Jungbäumen der Wilhelma-Saat im 19. Jahrhundert außerhalb von Württemberg (in Baden und Bayern).

Für Anfragen, Ergänzungen, Ideen und Projektunterstützung senden Sie bitte ein Email an info@wilhelma-saat.de.

Mammutbäume der Wilhelma-Saat in der Nähe von Ulm (Baum im Vordergrund mit Blitzschaden)